Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FaGe)
Berufsbild
Sie haben gern mit Menschen zu tun. Situationen erfassen Sie schnell und Teamarbeit liegt Ihnen. Sie beobachten genau und schätzen es, wenn sich kein Tag wie der andere gestaltet. Sie sind gerne in Bewegung und lieben eine flexible Lebensgestaltung.
Im Zentrum der Arbeit von Fachleuten der Gesundheit stehen Menschen. Sie betreuen und pflegen diese zum Teil gemeinsam mit ihren Angehörigen und mit Personen aus anderen Berufsbereichen und unterschiedlichen Kulturen. Da sieht kein Tag aus wie der andere. Das Arbeitsgebiet umfasst pflegerische Aufgaben sowie hauswirtschaftliche und administrative Tätigkeiten. In der Arbeit mit kranken Menschen lässt sich nicht alles planen, jeden Moment kann etwas Unvorhergesehenes geschehen.
Anstellung
Anforderungen und Voraussetzungen
- Respekt gegenüber Mitmenschen und Freude am Umgang mit ihnen
- Teamfähigkeit
- Seelische und körperliche Belastbarkeit
- Freude am Kommunizieren
- Flexibilität
- Einfühlungsvermögen
- Abgeschlossene Sekundarschule A oder B
Weitere Informationen erhalten Sie auch bei der Laufbahnberatung Gesundheitsberufe.
Lehrverhältnis
Selektion und Anstellung der Fachfrauen/Fachmänner Gesundheit für die dreijährige sowie für die verkürzte Grundbildung für Erwachsene erfolgen über den Lehrbetrieb. Im Kanton Zürich bilden zum Beispiel Spitäler, Heime, psychiatrische Kliniken und Spitex-Institutionen FaGe aus.
Unter www.lena.zh.ch finden Sie das Verzeichnis der offenen Lehrstellen.
Verkürzte Grundbildung für Erwachsene: Ein Jahr der beruflichen Grundbildung kann Lernenden angerechnet werden, die a) das 22. Altersjahr vollendet haben und b) über eine mindestens zweijährige Praxis in Form einer Anstellung von mindestens 60 Prozent im Berufsfeld Pflege und Betreuung verfügen. (Art. 2, Absatz 3 der Verordnung über die berufliche Grundbildung Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ).
Diese Anrechnung betrifft alle drei Lernorte und wird im Bildungsplan umschrieben. Die erwachsenen Lernenden steigen ins 2. Ausbildungsjahr ein und werden in Regelklassen integriert. Die Kompetenzen des 1. Ausbildungsjahres werden vorausgesetzt.
Je nach Lehrbetrieb findet der schulische Unterricht am ZAG in Winterthur oder im Bildungszentrum Careum in Zürich statt. Die Zuteilung ist kantonal geregelt.
Berufskunde / Ausbildungsverlauf
Drei Lernorte
Die Ausbildung findet an drei Lernorten statt:
- Berufspraxis: Institutionen des Gesundheits- und Sozialbereichs
- Überbetriebliche Kurse
- Berufsfachschule: berufskundlicher Unterricht, allgemeinbildender Unterricht und Sport
Der berufskundliche Unterricht findet am ZAG in Winterthur in Zusammenarbeit mit dem Strickhof Winterthur-Wülflingen und der BBW Winterthur statt.
Nachteilsausgleich Berufsfachschule und Qualifikationsverfahren
Lernende mit diagnostizierten Behinderungen oder Lern- und Leistungsschwierigkeiten (wie Dyslexie, Dyskalkulie oder AD(H)S) können Massnahmen zum Nachteilsausgleich gemäss der Richtlinie „Gewährung von Nachteilsausgleichmassnahmen in der beruflichen Grundbildung“ beantragen.
Die Richtlinie regelt die Voraussetzungen, das Verfahren und weitere Grundlagen zum Vollzug des Nachteilsausgleichs. Sie tritt auf den 1. August 2017 in Kraft. Bereits verfügte Massnahmen zum Nachteilsausgleich behalten ihre Gültigkeit
Das Antragsformular inklusive Beilagen sind an Frau Julia Amherd oder Frau Stefanie Arndt, Programmleiterinnen FaGe, für Nachteilsausgleichmassnahmen an der Berufsfachschule einzureichen.
Qualifikationsverfahren (QV)
Berufskunde: Montag, 3. Juni 2024
Allgemeinbildung: Montag, 10. Juni 2024
Verkürzte Grundbildung FaGe für Erwachsene
Bei der verkürzten Grundbildung für Erwachsene wird das erste Ausbildungsjahr der beruflichen Grundbildung FaGe angerechnet.
Diese Anrechnung betrifft alle drei Lernorte (Schule, Praxis, Überbetriebliche Kurse) und wird im Bildungsplan FaGe umschrieben. Die erwachsenen Lernenden steigen ins 2. Ausbildungsjahr ein und die Kompetenzen und Inhalte des 1. Ausbildungsjahres FaGe aller drei Lernorte werden vorausgesetzt.
Berufskunde am ZAG
Nachfolgend die Übersicht der Kompetenzen in der Berufsfachkunde des ersten Ausbildungsjahres FaGe am ZAG. Als Lehrmittel benutzen wir in der Berufskunde am ZAG und am Strickhof das Lehrmittel FaGe des Careum Verlags.
1. Semester
Kompetenz |
Thema |
A1 | Rechte und Pflichten als FaGe |
A2 | Grundlagen der Kommunikation |
A3 | Grundlagen der Anatomie |
A4 | Grundzüge der Entwicklungspsychologie und der Biographiearbeit |
B1 | Anatomie/Physiologie der Haut, der Sinnesorgane und von Mund und Zähnen |
Seh- und Hörstörungen | |
Prinzipien der Hautbeobachtung und der Hautpflege | |
Kennt natürliche Produkte für Körperpflege und Kosmetik und deren Nutzen | |
B2 | Anatomie/Physiologie des Bewegungsapparates |
Mögliche Bewegungseinschränkungen und pflegerische Massnahmen | |
Folgen der Immobilität und die entsprechenden pflegerischen Massnahmen | |
Entstehung, Risiken und Folgen von Mobilitätseinschränkungen (z.B. Thrombose, Kontraktur, Sturzgefahr) und deren Prophylaxe |
|
E1 | Eigenschaften der Mikroorganismen und Krankheitsübertragung Grundsätze der Spital- und Individualhygiene |
Infektionswege | |
Ursachen, Auswirkungen und Bedeutung von nosokomialen Infekten | |
Unterschiede zwischen Reinigung, Desinfektionen und Sterilisation | |
G1 | Grundsätze der Unterstützung bein An- und Auskleiden |
Hilfsmittel für das An- und Auskleiden | |
H2 | Sinn und Bedeutung der Dokumentationssysteme |
H3 | Spezialisierte Transportdienste |
Freiwillige Transportdienste | |
Ressourcen des sozialen Umfeldes der Klientinnen und Klienten | |
Kosten und Finanzierungsarten der verschiedenen Transportdienst |
2. Semester
Kompetenz |
Thema |
A1 | Planungsmodelle und –methoden |
Bedeutung einer professionellen Planung (Zeit, Ressourcen, Prozesse) | |
A2 | Ihre/seine Rolle als Berufsperson |
Grundlagen der Kommunikation (Schulz von Thun) | |
A3 | Beobachtet und nimmt Veränderungen wahr |
Beschreibt und dokumentiert Veränderungen unter Einbezug der betrieblichen Vorgaben | |
Erfasst und nutzt Ressourcen | |
Leitet eigene Beobachtungen und Informationen an die zuständigen Stellen bzw. Personen weiter | |
Informiert die Klientinnen und Klienten situationsgerecht über die Beobachtungen und die Massnahmen | |
B1 | Altersbedingte Veränderungen |
Krankheitsbilder Psoriasis, Pilzerkrankungen, Soor und Allergien | |
B3 | Anatomie und Physiologie der Ausscheidungsorgane |
Pflegediagnosen Obstipation, Diarrhö und Erbrechen | |
Inkontinenzformen und die entsprechenden Pflegemassnahmen | |
B5 | Probleme und Störungen bei der Nahrungsaufnahme |
Merkmale einer Dehydration und entsprechende Pflegemassnahmen | |
Altersbedingte Einschränkungen und Veränderungen bei der Nahrungsaufnahme und Verdauung | |
D1 | Anatomie und Physiologie des Herzkreislaufsystems |
Normwerte und Abweichungen der Vitalzeichen | |
Flüssigkeitshaushalt | |
Krankheitsbilder Hypertonie, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt und koronare Herzkrankheit und die entsprechenden Pflegemassnahmen | |
Mögliche Massnahmen in der prä- und postoperativen Pflege und Betreuung | |
D2 | Anatomie und Physiologie des Gefässsystems |
Ablaufschema, Gefahren und Komplikationen der venösen und der kapillaren Blutentnahme | |
Anatomie und Physiologie des Blutes und der Blutgerinnung | |
Normwerte, deren Abweichungen und Ursachen | |
H1 | Betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation |
H2 | Sinn und Bedeutung der Zusammenarbeit mit Hilfe der elektronischen Kommunikation |
Anwendungsmöglichkeiten der elektronischen Kommunikation | |
Sinn und Bedeutung der Leistungserfassung |
Berufskunde am Strickhof
Nachfolgend die Übersicht der Kompetenzen in der Berufsfachkunde des ersten Ausbildungsjahres FaGe am Strickhof.
1. Semester
Kompetenz |
Thema |
A1 | Berufsgeschichte: Berufskleidung / Dresscode |
Planungsmodelle und Methoden | |
A2 | Schnittstellen zu den Dienstleistungserbringern sicherstellen |
A4 | Kulturen und Religionen |
Fachstellen | |
B5 | Anatomie/Physiologie: Überblick Verdauungstrakt, Schlucken, Speiseröhre |
Anatomie/Physiologie: Magen, Zwölffingerdarm, Sekrete aus Leber und Pankreas | |
Anatomie/Physiologie: Dünndarm bis Anus | |
Grundlagen der Ernährungslehre: Die Lebensmittelpyramide | |
Grundlagen der Ernährungslehre: Energiebedarf | |
Grundlagen der Ernährungslehre: Beobachtungskriterien Ernährungszustand | |
Grundlagen der Ernährungslehre: Risiken von Übergewicht und Untergewicht | |
Grundlagen der Ernährungslehre: Fette | |
Grundlagen der Ernährungslehre: Proteine | |
F1 | Bedeutung für den Menschen, Einflussfaktoren |
Sinnvolle Alltagsgestaltung, Ressourcen-Defizit-Modell nach E. Tschan | |
Partizipation | |
Grundlagen und Grundsätze der Aktivierung | |
Feste, Bräuche, Rituale | |
Wohnen | |
G1 | Grundlagen |
G2 | Grundlagen: Reinigungs- und Haushaltarbeiten |
Grundlagen: Sauberkeit und Hygiene | |
Haushaltreinigungsprodukte | |
Gefahrenstoffe und Umgang mit Chemikalien | |
Unfälle im Haushalt | |
Reinigungsmethoden, Reinigungsprinzipien | |
Materialien und Textilien, Gefahrenstoffe | |
Übungen Reinigungsmethoden, Vertiefung Haushaltreinigungsprodukte | |
H | Informationsfluss in Institutionen |
2. Semester
Kompetenz |
Thema |
A1 | Planungsmodelle und –methoden |
A2 | Grundlagen im Umgang mit Konflikten und Konfliktlösungen |
Feedback | |
B5 | Anatomie und Physiologie der Leber |
Kohlenhydrate; Einfluss auf den Blutzucker | |
Leber im Zusammenhang mit den Kohlenhydraten | |
Nahrungsfasern | |
Kostformen | |
Mineralstoffe und Vitamine | |
Nährstoffmangel / Mangelernährung | |
Beobachtung von Ess- und Trinkverhalten | |
Fingerfood | |
Zusatzstoffe / Ernährung und Konzentration | |
F1 | Ressourcenförderung |
Haustiere | |
Natur im Pflegealltag | |
Einsatz von Technologie | |
Humor im Pflegealltag | |
F2 | Grundlagen: Bedeutung für den Menschen, Einflussfaktoren |
Grundlagen: Prinzipien der Pflege und der Betreuung psychisch erkrankter Menschen | |
Pflegerische Haltung | |
Milieutherapie | |
Recovery; Psychische Gesundheit | |
G1 | Grundlagen |
Unterstützen beim An- und Auskleiden | |
G2 | Umweltschonende Haushaltführung |
Abfallentsorgung | |
Wartung und Reinigung von Apparaturen und Mobiliar | |
Kühlschrankreinigung | |
H | Logistik: Warenkreislauf, Warenbestellung, -annahme, -lagerung |
Wartung und Reinigung von Apparaturen und Mobiliar | |
Bei der Vorbereitung und Durchführung von Ein- und Austritten mitarbeiten |
Allgemeinbildender Unterricht
Die Inhalte des ersten Ausbildungsjahres Allgemeinbildung finden Sie im Schullehrplan (ABU, S. 12-17).
Als Voraussetzung sind gute mündliche und schriftliche Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 der selbständigen Sprachverwendung gemäss dem Europäisches Sprachenportfolio erforderlich. Für eine grobe Einschätzung der eigenen sprachlichen Kompetenzen klicken Sie hier.
In der Allgemeinbildung benutzen wir als Lehrmittel das Lehrbuch „Aspekte der Allgemeinbildung“ vom Verlag Fuchs.
Überbetriebliche Kurse (ÜK)
Die Inhalte des 1., 2. und 3. Überbetrieblichen Kurses im ersten Ausbildungsjahr FaGe sind hier (unter Inhaltsübersicht ÜK FaGe / siehe 1. und 2. Semester) ersichtlich.
Allgemeinbildung (ABU)
Der allgemeinbildende Unterricht soll die Lernenden dazu anhalten, unserer Gesellschaft und der Umwelt engagiert und kritisch gegenüber zu treten sowie die Freude und die Bereitschaft am Lernen fördern. Der Vermittlung von Kenntnissen über gesellschaftliche Zusammenhänge, dem Erwerb überfachlicher Kompetenzen (Selbst- und Sozialkompetenz, Methodenkompetenz sowie Sprach- und Kommunikationskompetenz) sowie der Persönlichkeitsbildung kommt in der Allgemeinbildung eine grosse Bedeutung zu.
Der Lehrplan fasst die Aspekte der Allgemeinbildung (Recht, Wirtschaft, Politik, Ethik, Identität und Sozialisation Kultur, Ökologie) in einem einzigen Fach mit den beiden Bereichen Gesellschaft sowie Sprache und Kommunikation zusammen. Weitere Blickwinkel wie Gender, Geschichte und Nachhaltigkeit ergänzen diese Aspekte.
Die Allgemeinbildung versucht, die Lernenden sowie ihre Lebenssituation einzubeziehen und ihnen einen breiten Blick auf die heutige Welt zu vermitteln.
Sportunterricht
Im Sportunterricht geht es darum, den Lernenden sportliche Betätigungen in allen Formen näherzubringen. Sinnvolles, lebenslanges Sporttreiben sorgt nicht nur für körperliche Fitness, sondern wirkt auch gesundheitsfördernd und stärkt das Wohlbefinden.
Lust an der Bewegung und an der sportlichen Leistung, aber auch Freude und Spass, sollen beim gemeinsamen Erleben von Bewegung und Sport im Vordergrund stehen.
Der Sportunterricht am ZAG thematisiert Aspekte der Gesundheitsförderung von Bewegung und Sport alleine und zusammen mit anderen in der Gruppe, drinnen in der Sporthalle und draussen in der Natur beim gemeinsamen Erleben von sportlichen Aktivität.
Bilingualer Unterricht Fachmann/Fachfrau Gesundheit (bili FaGe)
Das ZAG bietet für motivierte und an Fremdsprachen interessierte FaGe-Lernende die Möglichkeit an, einen Teil des Unterrichts an der Berufsfachschule zweisprachig (deutsch und englisch) zu besuchen. Interessierten Lernenden, welche mit der 3-jährigen FaGe-Ausbildung starten, steht damit ein attraktiver und zeitgemässer Weg offen, um die Fremdsprachenkenntnisse innerhalb des bestehenden Unterrichts am ZAG zu fördern. In einzelnen Klassen wird es möglich sein, den Unterricht zweisprachig (bilingual) zu besuchen.
Damit wollen wir unsere Lernenden im selbstverständlichen Gebrauch von Englisch in Alltagsituationen und im Beruf fördern. Fremdsprachenkenntnisse sind in der modernen Berufsbildung ein wichtiges Ziel, um den anspruchsvollen Entwicklungen in Arbeitswelt, Weiterbildung und Privatleben gerecht zu werden.
„Two for One“ heisst die Devise: Im bili-Unterricht wird bei bestimmten Themen und Aktivitäten Englisch gesprochen, gelesen, geschrieben. Ein Teil des Unterrichts bleibt also Deutsch, doch werden zusätzlich die Englisch-Kompetenzen der Lernenden gefördert. Schauen Sie hierzu den Film, wie unsere Lerndenen den Unterricht beurteilen.
Das ZAG strebt in der Allgemeinbildung das kantonale Referenzprofil „bili standard“ an, welches zur Teilnahmen am zweisprachigen Qualifikationsverfahren berechtigt, damit der Besuch des zweisprachigen Unterrichts auch im Fähigkeitszeugnis vermerkt werden kann.
Weitere Informationen bekommen Sie auf der Website der Fachstelle Fremdsprachen des Mittelschul- und Berufsbildungsamt Kanton Zürich.
Berufsmaturität
Die Berufsmaturitätsschule (BMS) bereitet motivierte und leistungsfähige Lernende auf das Studium an Fachhochschulen, den Besuch anderer höherer beruflicher Ausbildungsgänge oder auf die Übergangsstufe zur Universitätsausbildung vor. Sie ergänzt die fachliche Ausbildung in Betrieb und Berufsschule und führt zum eidgenössisch anerkannten Berufsmaturitätsausweis.
Die FaGe-Lernenden des ZAG besuchen die BMS im gesundheitlich-sozialen Bereich an der BBW Winterthur. Zusätzlich zum berufskundlichen Unterricht am ZAG werden folgende Ausbildungstage an der BMS absolviert:
- im ersten Ausbildungsjahr: ein Tag
- im zweiten/dritten Ausbildungsjahr: eineinhalb Tage
Anmeldung und Aufnahmeprüfung
Eine Aufnahmeprüfung ist obligatorisch. Die Anmeldung erfolgt über das Sekretariat Berufsmaturitätsschule Winterthur. Geprüft werden in schriftlicher Form Deutsch, Französisch, Englisch und Mathematik (Algebra, Geometrie, Rechnen). Die Prüfung entspricht dem Ausbildungsstand der 3. Sekundarklasse.
Berufsbegleitende BMS II, gesundheitlich-soziale Richtung
Wer sich nach Abschluss der Berufslehre für eine Berufsmaturität entscheidet, kann die BMS II in gesundheitlicher und sozialer Richtung sowohl als Jahreskurs als auch berufsbegleitend absolvieren. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der BBW.
BM 1 flex nun auch für Fachfrau/Fachmann Gesundheit (EFZ)
Ab Sommer 2021/22 können FaGe während ihrer Lehre erstmals auch vom neuen BMS-Ausbildungsmodell profitieren. Dieses sieht 40 zusätzliche Ausbildungstage im Betrieb vor. Dadurch wird die Ausbildungszeit an der BMS von 3 auf 4 Jahre erhöht. Lehre, ÜK, Berufsfachschule und QV erfahren keine Änderungen und werden weiterhin nach 3 Jahren mit dem EFZ abgeschlossen. Im 4. BMS-Ausbildungsjahr kann die Fachfrau/der Fachmann Gesundheit in einem Betrieb der eigenen Wahl mit einem Arbeitspensum von 60–80 % tätig sein. Weitere Informationen finden Sie im Informationsfaltblatt.
Stützunterricht
Der Stützunterricht ist ein zeitlich begrenztes Förderungsangebot, um das eigene Lernen zu verbessern, neue Lernstrategien zu erwerben oder die Sprachkompetenz zu fördern. Bei diesem Unterricht wird individuell auf die Lernschwierigkeiten und Ressourcen der Lernenden eingegangen.
Die Lehrpersonen und die Lernenden beobachten und analysieren gemeinsam den Lern- und Problemlöseprozess. Dabei wird ein Inventar der Stärken und Schwächen erstellt und nach Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Gemeinsam werden Ziele vereinbart, auf diese hingearbeitet und laufend überprüft.
Wissenslücken der aktuellen Themen des Berufskunde- und Allgemeinbildungsunterrichts können geschlossen und Prüfungen vor- und nachbearbeitet werden. Im Stützunterricht Sprachkompetenz werden die Lese- und Schreibfertigkeiten der Lernenden gefördert.
Besuch des Stützunterrichts
Das Angebot ist für Lernende konzipiert, bei denen das erfolgreiche Abschliessen der Ausbildung in Frage gestellt ist. Zur Auswahl stehen:
Sprachkompetenz
- Förderung des schriftlichen und/oder mündlichen Ausdrucks in Deutsch
Lern- und Arbeitstechnik
- Analysieren des eigenen Lernprozesses
- Verbesserungsmöglichkeiten erarbeiten
- Wissenslücken aufarbeiten
Der Stützunterricht wird vom zweiten bis zum fünften Semester angeboten. Er umfasst vier Lektionen und fällt auf einen unterrichtsfreien Vor- oder Nachmittag. Der Kursbesuch gilt als Arbeitszeit.
Um einen Erfolg zu verzeichnen, wird von den Lernenden ein hohes Mass an Eigenverantwortung, Initiative und die Bereitschaft zum Lernen unter Einhaltung der geltenden Regeln vorausgesetzt. Bis auf allfällige Unterrichtsmaterialien ist der Besuch kostenlos. Wer den Stützunterricht besucht, kann während dieser Zeit kein Freifach belegen. Sofern der Stützunterricht während der Arbeitszeit stattfindet, ist der Besuch bis zu einem halben Tag pro Woche ohne Lohnabzug zu gestatten.
Rechtliche Grundlagen
BBG Art. 22/BBV Art. 20
„Lexikon der Berufsbildung“
Anmeldung
Für den Besuch des Stützunterrichts ist eine frühzeitige Anmeldung nötig (siehe: Antrag Stützunterricht). Die Anmeldung muss bis zum 30. November (für das Frühjahrssemester) bzw. 31. Mai (für das Herbstsemester) erfolgen. Ein Antrag muss von folgenden Parteien unterschrieben werden:
− Lernende/r
− Falls minderjährig: gesetzliche Vertretung
− Verantwortliche/r im Lehrbetrieb
− Klassenlehrperson
− ABU-Lehrperson
Freifach Englisch
Englisch ist heute als Weltsprache Voraussetzung für eine fundierte Aus- und Weiterbildung und ist in unserem multikulturellen Umfeld Bedingung für eine gelungene Kommunikation mit Vorgesetzten, Mitarbeitenden, Klientinnen und Klienten.
Wir bieten im Rahmen des Freifachs vom 1. bis zum 3. Ausbildungsjahr Englischkurse an. Das Freifach richtet sich an FaGe-Lernende mit Freude an Fremdsprachen und der Unterricht erfolgt stufengerecht in verschiedenen Niveaus. Wir empfehlen den Besuch für FaGe-Lernende aufgrund der hohen Bedeutung von Englisch für die Bildungswege im Gesundheitswesen.
Anmeldung 1. Ausbildungsjahr
Der Englischunterricht für Lernende des ersten Ausbildungsjahres beginnt im Frühjahrsemester nach den Sportferien (Kalenderwoche 08).
Englisch im 2. und 3. Ausbildungsjahr
Für Lernende des zweiten und dritten Ausbildungsjahres startet der Unterricht in der ersten Schulwoche nach den Sommerferien (Kalenderwoche 34).
Die Anmeldung ist jeweils pro Ausbildungsjahr im Vorfeld einzureichen und ist für das ganze Ausbildungsjahr verbindlich. Austritte innerhalb des Semesters sind nur in begründeten Fällen zulässig.
Die Freifächer werden von den Berufsfachschulen als freiwillige Ergänzung zur obligatorischen schulischen Bildung angeboten. Sie werden während der Arbeitszeit und in der Freizeit angeboten. Die Lernenden, die im Betrieb und in der Berufsfachschule ausreichende Leistungen erbringen, können Freifächer besuchen. Bis zu einem halben Tag pro Woche dürfen Freifächer auch in die Arbeitszeit fallen, ohne dass den Lernenden Lohnabzüge gemacht werden dürfen. Der Besuch erfolgt im Einvernehmen mit dem Betrieb.
Rechtliche Grundlagen
BBG Art. 22 Abs. 3/BBV Art. 20 Abs. 1
„Lexikon der Berufsbildung"
Veranstaltungen
Hier finden Sie die entsprechenden Informationsanlässe zur Ausbildung Fachfrau/Fachmann Gesundheit.
